Hilfsaktion Nordostindien

Wie alles begann

Im Mai 1998 trafen sich Pfarrer Matthias Kreuzig (ehemaliger und leider schon verstorbener Pfarrer der Heilig Geist Gemeinde in Lehndorf), Pfarrer Reinhard Franitza aus Tscheljabinsk (Sibirien) und der Ruheständler Adolf Bialas im Hause der Bialas in Vechelde. Es sollte der Beginn einer langjährigen Hilfsaktion im „Südost Ural“ werden. Die Braunschweiger Zeitung berichtete ausführlich darüber unter dem Titel: „Oft reicht es nicht für ein Schulbrot“ und zog damit große Aufmerksamkeit auf das Projekt.

Dass es überhaupt möglich wurde, in der Millionenstadt Tscheljabinsk Hilfe zu leisten, resultierte aus dem Zusammenbruch des Kommunismus der damaligen UdSSR und die daraus folgende Demokratiebewegung. Die römisch-katholische Weltkirche konnte daraufhin in Russland Aktivitäten entfalten, Priester entsenden und Kirchen in Sibirien bauen.

So entstand einst eine wegweisende katholische Kirche in Tscheljabinsk, für die unter anderem Pfarrer Franitza (ursprünglich aus der Diözese Hildesheim) Pionierarbeit leistete.

Der Grundstein war gelegt, die Kirche zwar fertig erbaut, doch es fehlte an „Leben“ um und in der Kirche. Arbeitslosigkeit, Armut, Alkoholsucht sowie mangelnde ärztliche und psychische Betreuung bestimmten den Alltag der Menschen in der Metropole.

Dieses Leid, welches Adolf Bialas während seiner Reisen nach Sibirien in Augenschein nahm, war der Anstoß und die Motivation dafür, dass der Ruheständler über zwölf Jahre mitgeholfen hat, die Kirche mit Leben zu füllen und Leid zu mindern. Fast 100.000,-€ Spendengelder sammelte Bialas auf verschiedene Art und Weise ein und wurde dabei von vielen Gemeindemitgliedern unterstützt.

Die Gelder kamen vielen notleidenden Menschen zu Gute, sei es für Essen und Trinken (Armenküche), Kleiderkammer, Bildung für Kinder und Jugendliche und vieles mehr.

Am Ende des Jahres 2010 verstarb Pfarrer Franitza, nachdem er bei einer heiligen Messe zusammengebrochen war. Durch den Bruch dieser Verbindung sowie die Tatsache, dass viel Positives in Tscheljabinsk umgesetzt werden konnte, wurde die ursprüngliche Hilfsaktion in der Form nicht weiter fortgeführt. Doch Adolf Bialas wollte weitermachen, wo auch immer.

So traf sich der gelernte Bauingenieur nur wenig später mit dem seinerzeit neu in die Heilig Geist Kirchengemeinde eingeführten Pfarrer Pater Dr. Sabukuttan Francis (Pater Sabu). Aus dieser frisch entstandenen Freundschaft heraus entwickelte sich eine neue Hilfsaktion, die Aktion „Nordost-Indien“.

Das Internat und die Kirche

In der Kleinstadt Chapar hat sich auf dem Gelände des Ordens der Salesianer, dem Pater Sabu angehört, seit Beginn der Hilfsaktion einiges baulich verändert. Der Orden betreibt dort eine große Schule.

Aufgrund der durch Adolf Bialas eingesammelten Spenden konnte zuerst der Bau eines Internatsgebäudes finanziert werden. Nach der Einweihung 2014 konnten die bisher nur in schlichten Hütten bzw. Verschlägen untergebrachten Schüler, deren täglicher Weg zur Schule zu weit ist, in das Gebäude einziehen und noch mehr Internatsschüler aufgenommen werden. Nur wenig später folgte der Bau einer Kirche.

Da das ursprüngliche Schulgebäude zu klein geworden war, wurden zwölf Klassenräume angebaut. Mittlerweile freuen sich über 1.200 Mädchen und Jungen darüber, dass sie dort unterrichtet werden können und damit einen wichtigen Grundstein für ihr Leben legen.

Für alle diese Bauvorhaben sind von unseren Gemeindemitgliedern, aber auch von vielen Auswärtigen, Freunden und Bekannten sowie ehemaligen Geschäftspartnern von Adolf Bialas Gelder gesammelt und bereitgestellt worden, nicht zuletzt durch diverse Aktionen wie Altkleidersammlungen, Basare, Geschenken zu besonderen Anlässen und vieles mehr. An dieser Stelle gilt allen Unterstützern ein großer Dank! Detaillierte Berichte über das Entstehen der Bauten erschienen begleitend in der Braunschweiger Zeitung.

Insgesamt konnten für die verschiedenen Projekte in den letzten neun Jahren über 125.000,-€ Spendengelder nach Indien überwiesen werden.

Corona Hilfe

Im Herbst 2019 wurde Pater Sabu bekanntlich als Pfarrer verabschiedet und ging nach Indien zurück. Dort ist er nun Provinzial seines Ordens und zuständig für Nordost-Indien.

Im Frühjahr dieses Jahres hat nicht nur uns in Deutschland die Corona-Pandemie heimgesucht. Besonders betroffen davon ist insbesondere der Nordosten Indiens, dort, wo die Ärmsten des Landes wohnen. Die Not ist sehr groß. Pater Sabu suchte nach Möglichkeiten, den Menschen zu helfen. Bezogen auf diesen „Hilferuf“ erschien in der Braunschweiger Zeitung am 21. April 2020 ein Artikel, der so viel Resonanz auslöste, dass bis Ende Oktober fast 35.000,-€ an Spendengeldern zusammengekommen sind. Vielen Dank an alle, die dazu einen Beitrag geleistet haben!

Dieses Geld wurde und wird ausschließlich für die Coronahilfe in Indien verwendet. Dadurch ist es möglich, lebensnotwendige Hilfspakete an bedürftige Menschen zu verteilen, um so die Krise zu überstehen und sich gegen das Virus zu schützen. Jeder Cent kommt direkt den betroffenen Menschen zugute.

So hoffen wir, dass auch weiterhin die Hilfsaktionen dazu beitragen, ein Stück Hoffnung und Leben zu den Men-schen zu bringen, die dringend unsere Hilfe benötigen, gerade in dieser Zeit. (Alexander Bialas)

Wer sind die Bialas?

Der Diplom-Ingenieur Adolf Bialas (geboren in Hult-schin/Oberschlesien) ist 81 Jahre. Aufgrund seines jahrelangen ehrenamtlichen Engagements wurde er im Jahr 2018 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Ehefrau Helga Bialas (gelernte Bankkauffrau) ist ebenfalls für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement bekannt. Hierfür wurde sie u. a. im Jahr 2019 als „Peinerin des Jahres“ gewählt.

Helga und Adolf haben zwei Kinder sowie fünf Enkelkinder

Aktuell: Hilfe bei Covid 19

Aktuell ist Indien eines der Länder, welches am stärksten unter Corona zu leiden hat. Gerade in den ärmeren Haushalten und bei Tagelöhnern ist hier Hilfe geboten, da hier die gesammten Einnahmen wegbrechen. Die Missionare um Pater Sabu helfen hier, indem Sie Haushaltspakete verteilen, die jeweils ungefähr für eine Woche reichen. Umgerechnet heisst das, das Sie mit einer Spende von ca. 10€ einer indischen Familie das Überleben in dieser schweren Zeit ermöglichen.

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Spendenkonto „Hilfsaktion Nordost-Indien“:

Volksbank in Vechelde

IBAN DE51 2709 2555 3517 4927 03

BIC GENODEF1WFV

Kontoinhaber Adolf Bialas